Die Erdpyramiden bei Euseigne – Mondlandschaft im Wallis

Erdpyramiden von Euseigne

Wie von einer anderen Welt – das mag manch ein Tourist beim Anblick der Erdpyramiden bei Euseigne (VS) im Eringertal denken. Kaum zu glauben, dass diese Gebilde einzig und alleine von der Natur geschaffen wurden.

Die Erdpyramiden gehen auf die letzte Eiszeit, vor etwa 80.000 Jahren zurück. Während dieser war das Gebiet, in der heute die geschützten Erdpyramiden stehen, komplett mit den Eismassen des Eringergletschers bedeckt. Nach dem Rückgang des Eises blieben Unmengen an mitgeschlepptem Schutt zurück, der sich zu einer Mittelmoräne bildete. Unter diesem Schutt befanden sich auch größere Steine – die Steine die man heute noch auf den Spitzen vieler der Pyramiden sehen kann. Mit dem Rückgang des Eises wurde der Moräne die Flüssigkeit entzogen, was deren Erhärtung führte.

Euseigne
Euseigne

Die Pyramiden entstanden unter dem Einfluss der Witterung. Niederschläge und Schmelzwasser sorgten für Erosion und so dafür, dass mit der Zeit die Felsbrocken freigesetzt wurden. Diese schützten die Moräne unter sich und hielten an diesen Stellen daher die Erosion auf, während sie um diese Stellen herum weiter fortschritt – die Pyramiden entstanden.

Somit werden die Pyramiden immer höher, da ihre Umgebung immer weiter „absinkt“. Wer aber glaubt, dass dieser Prozess abgeschlossen ist und die bis zu 15 Meter hohen Erdhügel für die Ewigkeit bestimmt sind, der irrt. Das Gewicht der Steine ist immens, manche wiegen bis zu 20 Tonnen. Erst werden die Pyramiden reihum ihre schützende „Kopfbedeckung“ verlieren und anschließend immer weiter schrumpfen, bis sie letztlich ganz verschwinden.  Die nächsten Generationen werden sich noch an den Erdpyramiden erfreuen können, aber in wenigen Jahrhunderten wird von den Erdpyramiden bei Euseigne nicht mehr viel übrig sein. Einige Spitzen der Pyramiden sind heute bereits „kopflos“.

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